Seiner Leidenschaft zu Backen beruflich nachgehen und sein Hobby zum Beruf – oder noch besser: zum eigenen Business – zu machen, ist der Traum von vielen. Hand aufs Herz: Ich war auch eine davon und habe vor über 10 Jahren die Schnabulerie gegründet. Und ich kann es absolut empfehlen und würde es jederzeit wieder tun! Was ich davor allerdings dringend raten würde, ist, vorher ein wenig das Rosa-Glitzer-Puder von einem romantischen Wunschbild zu pusten….
1. Zeitfaktor: Du hast nicht ewig Zeit für Deine Torte
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Backen als Hobby und Backen als Beruf ist der Zeitfaktor. Wenn Du von Deinen Torten leben möchtest, hast Du nicht ewig Zeit für das einzelne Stück. Vorbei sind dann die Zeiten, an denen Du in liebevoller Kleinstarbeit jedes Detail stundenlang bearbeitest – außer, Deine Kunden sind bereit diese Stunden zu bezahlen. Aus jahrelanger Erfahrung kann ich jedoch sagen: Eine Torte von 2 Tagen Arbeit müsste ab €1000 kosten und die wenigsten Leute sind bereit diesen Preis zu bezahlen. Du musst also kreativ werden, um Deine Arbeit effizienter und kostengünstiger zu gestalten.
„Wenn Du Dein Torten-Hobby zum Beruf machen möchtest, solltest Du vorher ein wenig das Rosa-Glitzer-Puder von einem romantischen Wunschbild pusten….“
Christina Krug
2. Du musst auch backen, wenn Du keine Lust hast
Als passionierte Hobby-Bäckerin bäckst Du, wenn Dich die Muse küsst. Als Profi-Bäckerin küsst Dich die Muse deutlich seltener. Vor allem im Sommer, wenn draußen die Sonne so schön scheint, alle Menschen im Schwimmbad oder Gastgarten sitzen – dann gibt es besonders viele Feiern, die eine Torte benötigen. Gut fürs Geschäft – aber nicht immer für die Laune.
3. Du musst auch Torten machen, die du lieber nicht machen möchtest.
Es wird einige Zeit dauern, bis Du Dir Deine Aufträge aussuchen kannst. Bis dahin musst Du dem Cashflow zuliebe Torten machen, die ich liebevoll „Prostitutions-Torten“ nenne. Weder Dein Design noch Dein Geschmack – aber eben Kundenwunsch. Natürlich machst Du kein Foto davon und stellst sie auch nicht auf die Website. Du machst sie einfach für den Kunden und Dein Geldbörserl und freust Dich auf die Zeiten, wenn Du nur noch Deine Designs machst!
“Dass Du Dein Handwerk zur Perfektion beherrscht, ist nur die Grundvoraussetzung, um am Rennen überhaupt starten zu dürfen.”
Christina Krug
4. Durststrecken am Anfang
Rechne am Anfang unbedingt Reserven ein, denn Du wirst nicht gleich zu Beginn viel verdienen. Sei Dir auch im Klaren darüber, dass Du am Anfang womöglich mehr arbeiten wirst, als das bei einem Angestellten-Job der Fall sein wird. Frage Dich also rechtzeitig: Macht Dir das Backen so viel Spaß, dass Du die Durststrecke zu Beginn durchhältst ohne vorzeitig aufzugeben? Wenn die Antwort JA ist und Du außerdem einen finanziellen Polster eingeplant hast, dann nichts wie ran!
5. Backen ist nur EIN Teil von Deinem Business
Dass Du Dein Handwerk zur Perfektion beherrscht, ist nur die Grundvoraussetzung, um am Rennen überhaupt starten zu dürfen. Im Businessleben kommen nun noch ganz andere Herausforderungen auf Dich zu, die Deinen Erfolg maßgeblich beeinflussen: Marketing, ein Händchen für Zahlen, Networking, Kundenservice, Talent zum Verkaufen – um nur einige zu nennen. Wenn Du backen und NUR backen möchtest, solltest Du vielleicht darüber nachdenken, ob eine Anstellung nicht besser wäre. Oder aber auch, ob Du einen Partner ins Boot holst, mit dem diese Bereiche geteilt werden können.
6. Erfahrung kommt erst mit der Zeit
Mach Dir bewusst, dass sich viele Dinge erst mit den Erfahrungswerten einspielen werden. Du möchtest eine Cupcake-Box von 8 Stück mit 8 verschiedenen Sorten zum Standard-Sortiment machen? Schöne Idee – aber nicht sehr effizient. Stell Dich darauf ein, dass sich nach einem Jahr Business viele Dinge neu einrichten werden. Bestell also nicht gleich am Beginn 5000 Stück der teuersten Folder.
7. Zahlen, Zahlen, Zahlen
So langweilig es ist – aber im Business ist Dein Cashflow Dein Atem. Um Deine Zahlen musst du dich von Beginn an kümmern, sonst geht Dir nach kürzester Zeit die Luft aus. Ein Polster ist ein guter Start – ab dann gilt es aktiv Deine Zahlen im Blick zu haben und voran zu treiben.
Sollte Dich das nun alles desillusioniert haben: besser jetzt als nach 2 Jahren Business. Und wenn Dich die Realität nicht abschreckt: GO FOR IT! Wichtig ist, sich Herausforderungen gleich von Anfang bewusst zu machen und sie einzuplanen. Und für alle Bereiche gibt es Coaches oder Mentoren, von deren Erfahrungsschatz Du profitieren kannst.
Wenn ich Dir mit der ein oder anderen Frage helfen kann oder Du generell überlegst, Dein Backen auf professionelle Beine zu stellen, gibt es diese Möglichkeiten: Hast Du ein Faible für Hochzeitstorten, dann ist der Hochzeitstorten Grundkurs etwas für dich – darauf folgend die Hochzeitstorten Perfektion. Möchtest Du die Konditor Meisterprüfung ablegen, dann informiere Dich gerne zum Einzeltraining! Und für die ersten Schritte in Dein eigenes Business empfehle ich unbedingt das 1:1 Business-Mentoring. Kontaktiere mich gerne und wir sehen, was der beste Weg für Dich ist!